Man kann Viren auch mögen…

Erftstadt ,12. September 2025. Mit rund 150 Gästen und einem Frauenanteil von über 75% war das 5. Rendezvous mit der Zukunft im Geske-Haus wieder ein Magnet für alle, die ihr Wissen und ihr Netzwerk erweitern wollten. Das Thema lautete: Ganzheitlich fit, gesund und gut versorgt – Utopie oder Zukunft? Kooperationspartner von uTe Unternehmerinnen Treff Erftstadt e.V. waren auch diesmal die Stadt Erftstadt und die Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH. Die Veranstaltung bildete diesmal den besonderen Abschluss der Digitalen Woche Rhein-Erft.

Das Konzept, ein Thema von ungewöhnlichen Seiten anzugehen und zu verbinden, ging vollkommen auf:  Die uTe-Unternehmerinnen der Region, in einem kreativen Organisationsteam unter der Idee und Leitung von Ute Santander zusammen mit Dr. Beate Braun, bewirkte wieder jede Menge Aha-Erlebnisse. So bahnte sich ein freundlicher Delivery Roboter als Helfer mit Tabletts voller Äpfeln und Fingerfood den Weg durch die vielen Gäste.

Sein Kollege stand mit weiteren KI-Gadgets in der Nähe im Themen-Raum Gesundheitsforum, wo viele externe Aussteller ( u.a. IKK classic, AOK, Schönes Leben, Apotheken.de und einigen Gesundheitsprofis aus den uTe-Reihen) ihre Arbeit zeigten. Ein Highlight war sicherlich die Ausstellung „Fröhlich alt werden, Ohne Kinder keine Zukunft!“ mit Kinderbildern und Texten von achtjährigen. Unter dem Motto Zahngesundheit für alle gab es Zahnseide-Visitenkarten und eine Menge wertvoller Themenbroschüren sowie Organspendeausweise zum Mitnehmen. Body & Soul – Spots boten vorab im Gartenbereich eine persönliche Einstimmung über geführte Entspannung und Bewegung.

Virenhelfer aus den Tiefen der Kloaken

Beim Bühnenprogramm im Saal gab es sehr unterhaltsame und informative Vorträge: Von Dr. Laura Wortmann (Ärztin am ersten Lehrstuhl dieser Art in Bielefeld mit Kooperation Köln) zur Gendersensiblen und individualisierten Medizin – die übrigens auch für Männer wichtig ist – hin zum Thema Versorgungssicherheit vor Ort mit uTe-Frau und Erftstädter Apothekerin Laura Abels.

Über Möglichkeiten im Kampf gegen multiresistente Keime über Phagenforschung sprach die Professorin des Forschungszentrum Jülich, Dr. Julia Frunzke. Sie konnte sich und auch die Gäste von den kleinen Ufo-ähnlichen Phagen und ihren Fähigkeiten regelrecht begeistern. Phagen sind Viren, die auf Bakterien spezialisiert sind und sie infizieren und zerstören können. Die unzähligen kleinen Virenhelfer aus den Tiefen der Kloaken erweckten so tatsächlich eine gewisse Sympathie und zeigten wieder einmal, dass alles verschiedene Sichtweisen hat.

Als Schirmherrin erlebte man die Amtsleiterin des Gesundheitsamtes des Rhein-Erft-Kreises, Dr. Yasemin Foroutan-Schreiber, die ihre Ideen von mehr Prävention statt nur Kontrolle und 24/7-Erreichbarkeit und Digitalisierung im Amt aufzeigte. Moderiert wurde der Abend von Simone Standl, die souverän und gekonnt durch die Inhalte führte und diese verband.

Die sorgfältige Vorbereitung des gesamten RmdZ-Teams zeigte sich bis in jedes Detail und in der Nutzung der vielen Professionen und Begabungen im uTe-Netzwerk. Oscar Wilde sagte einmal, dass Fortschritt nur die Verwirklichung von Utopien ist. Dieser Abend war vor allem ein Fortschritt hin zu Austausch, Vielfalt und Neudenken, auch im Gesundheitswesen.

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